Der Berg-Gasthof Baumgartnerhof in Finkenstein, Kärnten
Gastgeber mit Tradition seit 1932
Wo vor Jahrhunderten vom Ort Latschach aus ein Saumpfad führte, schlängelt sich heute ein graues Band durch den Mischwald - eine breite, langsam ansteigende Straße auf eine Hochfläche - die Baumgartnerhöhe. Den gleichnamigen Baumgartnerhof, die "Wukonig-Hube", von dessen Terrassen der Ausblick in das Villacher Becken, das Gailtal und weit in das südliche Kärntner Land frei ist, besaß im 14. Jahrhundert der freieigene Ederbauer. Als zur Mitte des 15. Jahrhunderts die Türken in unser Land eindrangen, blieb auch das Gehöft in dieser Hochfläche davor nicht verschont. Der Ederbauer war Mitbegründer des Kärntner Bauernbundes.
Näheres über die Geschichte des Baumgartnerhofes vermittelt uns die Familien-Hauschronik. Den ersten geschichtlichen Nachweis entnehmen wir aus einem Briefkonzept in Handschrift BL. 53/1 Fol. 85 Nr. 177, im Haus- und Hof-Staatsarchiv in Wien. Am 05.01.1477 ließ Kaiser Friedrich III an Sigmund Sködel, Pfleger zu Vinckhenstain, schreiben:
"Sigmund Sködl Pfleger zu Vinckhenstain Getrewer, wir empfehlen dir ernstlich und wellen, dass du das Gerewbt, so weilent des Wukonickh Gewesen ist und yetz sein Sun in Erbrecht weis Inhalt, zu den Bemelten vnsern Gesloss Vinckhenstain von desselben Wukonickh Sun kauffest. Daran tust du vnser ernstlichen Meinung. Datum zu Gretz an Montag vor der Heiligen Dreier Kunigtag anno IXXVII."
Dieser gerodete Hof war den ersten Siedlern zu einem besseren bäuerlichen Besitzrecht, zu Erbrecht, von den Grundherren dieses Gebietes, damals Kaiser Friedrich III., verliehen gewesen. Der Kaiser ließ dann später den Besitzern des Hofes dieses bessere Erbrecht abkaufen, die Familien Wukounigg blieb weiter als Besitzer dort, jedoch nur mehr im - in Kärnten vorherrschenden bäuerlichen Besitzrecht - welches das Freistiftrecht war. Bei ihm behielt der Besitzer den Hof auf Lebenszeit, seine Nachkommen mussten jedoch die weitere Überlassung vom Grundherren gegen besondere Abgaben (Ehrung) stets neu erwerben.
Über die Sesshaftigkeit des Familienhauses Baumgartner weisen vorhandene Urkunden bis in das Jahr 1611 zurück. Eine briefliche Urkunde der Freiherrschaft Finkenstein, betreffend einen Verzicht des Stephan Baumgartner, datiert mit 07.03.1611. Die Gründung des Hofes dürfte auf die Vorgänger Wukouniggs bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Eine Urkunde vom 29.07.1678 weist auf die Zugehörigkeit einer neu erbauten Säge zum Grund Baumgartners hin. Das Ausmaß des Besitzes nach einer Urkunde aus dem Jahre 1700 betrug 12 Äcker, 22 Tagbau Groß mit 44 Vierling Ansaat, 73 Schober Heu, 26 Stk. Rind, 80 Stk. Kleinvieh. Die Holzteilung und Weide reichte bis an den Herrschaftswald. Die eigenen Almen, "Eichalben" genannt, stießen an das Krainerische Gebiet und die Herrschaftsalm.
Interessant ist die urkundliche Feststellung, dass der Besitzer an die Pfarren von St. Stephan folgende Abgaben zu leisten hatte: 8 Maßl Weizen, 8 Maßl Roggen, 1 Vierling Hober. An den Messner 8 Maßl Weißen und 1 Laib Brot. An anderen Gaben und Garbenzehent war er gänzlich frei. Die Haus-Chronik verzeichnet auch die Erbfolge. Mit Urkunde vom 05.05.1807 war Kaspar Baumgartner Besitzer der Wukonigg-Hube. Dieser war ein volkstümlicher Waidmann und vor allem als ein vortrefflicher Scheibenschütz in ganz Kärnten bekannt. Er war auch Gründer der Holzfirma und des Sägewerks. Aus der Ehe des Johann Baumgartners stammen 4 Mädchen und 6 Knaben. Valentin als Fünfter wurde Nachfolger.
In den Lebenslauf und die Hausgeschichte Valentins fallen einige bemerkenswerte Werke, die die Wirtschaft im Raume Faaker See belebten: 1900 Verbesserung des Sägewerks mit Einbau einer Kreissäge als erste im Tal; 1906 Errichtung eines Sägewerks mit Wasserbetrieb in Faak; 1921 Fertigstellung der Anlage und des Sägewerks beim Bahnhof Faak mit eigener elektrischer Kraft; 1927 Errichtung des zweiten Elektrowerks und Versorgung der Orte Faak, Latschach, Pogöriach, Unteraichwald, Faaker-See-Insel, Sandbank und Halbinsel mit elektrischer Energie. Wegen seiner Erfahrung und Rechtschaffenheit geachtet, wurde Baumgartner in den Gemeinderat der Gemeinde Finkenstein berufen, wo er in den Jahren 1907 bis 1931 als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde leitete.
Alle Informationen zur Hauskapelle, erbaut von Valentin Baumgartner im Jahre 1900 zu Ehren Gottes!
1931 übernahm sein ältester Sohn Johann den Baumgartnerhof, den er zu einem Fremdenverkehrsbetrieb ausbaute, welcher zu einem begehrten Ausflugsziel der in- und ausländischen Gäste wurde. Diesen Nachweis lieferte ein Hüttenbuch von der Mitzl-Moitzl-Hütte an der Kuppe der Panier Alm, das Eintragungen von Gästen aus dem benachbarten Jugoslawien, aus Italien, Ungarn, aus Breslau und mehr aufweist. Von diesem Ausflugsziel laden saftig grün leuchtende Wiesen mit Narzissen sowie Fußpfade, die in die Regionen der Gebirgswelt führen, den erholungssuchenden Gast zu einer Wanderung ein. Von den Höhen dieser Hochfläche genießt man die Schönheit der Landschaft und bewundert das wechselhafte Farbenspiel der Sonnenstrahlen, die aus einer über die Karawanken reichende Wolkendecke das smaragdgrün leuchtende Wasser des Faaker Sees in ein Farbwunder verwandelt.
Der Baumgartnerhof ist ein Haus mit Geschichte und seit 1477 im Familienbesitz. Dass unser Gasthof über weitreichende Tradition verfügt, spürt man in jedem Winkel unseres Berg-Gasthauses, in jeder liebevoll zubereiteten Speise und jedem Wohlfühl-Zimmer. Dennoch ist der Baumgartnerhof ein moderner Gasthof - die Produkte für die Wirtshausküche stammen aus eigener Produktion oder aus der Region, das angebotene Wild stammt aus der hauseigenen Jagd.
Gastgeber aus Leidenschaft. Unsere Familie und das Baumgartnerhof-Team betreuen Sie mit höchster Aufmerksamkeit und bester Gastfreundschaft, denn uns liegt besonders viel daran, dass Sie sich in unserem Gasthof in Altfinkenstein besonders wohl fühlen!
Ihre Familie Baumgartner Hubert